Kirchliche TelefonSeelsorge in Berlin und Brandenburg

0800 111 0 111

Ihr Anruf ist kostenfrei.

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Ihr Anruf ist kostenfrei.

Ein alter roter Telefonhörer auf blauem Grund
"Ein sinnvolleres Ehrenamt kann ich mir nicht vorstellen."

Ehrenamt mit Tiefenwirkung

Zuhören und Leben retten

Menschen in Krisen brauchen jemanden, der ihnen zuhört. Doch was ist, wenn niemand da ist, den man anrufen kann – oder will? Weil es mitten in der Nacht ist oder niemand erreichbar ist oder weil man niemandem in seiner Nähe von seinen Problemen erzählen möchte? Dafür ist die TelefonSeelsorge® da. Ein Gespräch, eine andere Sicht auf die Dinge oder einfach nur das Gefühl nicht alleine zu sein, kann Erleichterung bringen und sogar Leben retten.

Solche Gespräche können schwierig sein, still sein, laut sein, berühren – ebenso verschieden, wie die Menschen selbst. Die Ausbildung der Kirchlichen TelefonSeelsorge® hilft, sich auf die Gefühle und Situationen vorzubereiten, die am Telefon entstehen.

Wenn Sie TelefonSeelsorgerin oder TelefonSeelsorger werden möchten, füllen Sie den Fragebogen zur Ausbildung aus oder rufen Sie uns an! Gemeinsam finden wir heraus, ob dieses Ehrenamt das richtige für Sie ist. Sollten Sie sich in psychologischer Behandlung befinden, sprechen Sie uns bitte darauf an. Menschen anderer Religionen und Anschauungen sind willkommen.

Die Ausbildung zum TelefonSeelsorger (m/w)

Intensiv und hilfreich auch im eigenen Leben

Ziel der kostenlosen Ausbildung ist der eigenständig verantwortliche Dienst am Seelsorgetelefon. Im Rahmen der Ausbildung erfahren und entfalten Sie Ihre Belastbarkeit, Sensibilität, Selbstwahrnehmung, Teamfähigkeit und Offenheit. Oft berichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie von ihrem persönlichen Wachstum und den Erfahrungen mit der Beratung auch privat und beruflich profitieren. Sie begeben sich in einen eigenen Lernprozess, lernen sich selbst besser kennen, Ihre Stärken und Schwächen und wie Sie mit Ihrer Persönlichkeit den Hilfesuchenden zur Seite stehen.

Ausbildungsinhalte

  1. Die Arbeit an sich selbst, Selbstreflexion
    Sie erkennen Ihre eigenen Potentiale, werden sich Ihrer Stärken und Schwächen bewusst, lernen sich sowie Ihren Wünschen und Vorstellungen Raum zu geben und arbeiten an Ihren eigenen „blinden Flecken“.
  2. Psychosoziale Fachthemen, Seelsorge, Gesprächsführung
    Um auf die Gespräche mit den Hilfesuchenden vorbereitet zu sein, lernen Sie ein Gespür für die Beziehung, die Sie mit den Anrufenden aufbauen, zu entwickeln und die Art der Kommunikation, die sich in einem Gespräch abzeichnet, zu erkennen. Sie eignen sich methodische Hilfen an, um das Gespräch mit den Anrufenden zu gestalten und die dabei entstehenden Belastungen zu verarbeiten.
  3. Praxis am Telefon mit Supervision
    Nach dem 2. Ausbildungswochenende beginnen Sie, sich mit dem Telefondienst vertraut zu machen. Die hierbei gemachten Erfahrungen besprechen und bearbeiten Sie in der Gruppe, wobei die Mentoren Sie unterstützen und beraten. Während Ihrer gesamten ehrenamtlichen Tätigkeit geben diese Supervisionen Ihnen Raum, über Erlebtes zu sprechen und eventuelle Belastungen zu verarbeiten.

Anforderungen

  • Belastbar sein
    Manchmal rufen psychisch kranke Menschen an, denen Sie mit einem Gespräch nicht helfen können. Manche Anrufer melden sich immer wieder. Nicht immer bietet sich schnell die Gelegenheit, mit einem Hauptamtlichen darüber zu sprechen, und Sie müssen, da Sie unter Schweigepflicht stehen, solche Erlebnisse zunächst mit sich ausmachen.
    Die Ausbildung macht Sie mit schwierigen Situationen vertraut, wie zum Beispiel, wenn Menschen anrufen, die sich umbringen wollen oder von einem Problem berichten, mit dem Sie selbst in Ihrem Leben noch nicht fertig geworden sind. Dennoch sollten Sie für sich selbst erspüren, wie sehr schwierige Situationen Sie mitnehmen.
  • Einfühlsam, offen und wissbegierig sein
    Viele Anrufer und Anruferinnen gestalten ihr Leben und ihre Beziehung völlig anders, als Sie es gewohnt sind. Andere wirken zunächst schroff und ablehnend, obwohl sie innerlich tief verzweifelt sind. Sich in solche, Ihnen fremde Denk- und schwer zugängliche Verhaltensweisen hineinzuversetzen, ist eine wichtige Voraussetzung für dieses Ehrenamt. Eine offene und urteilsfreie Haltung gegenüber verschiedenen Anschauungen und Wertevorstellungen ist dafür ebenso nötig, wie die Bereitschaft sich stetig weiterzubilden, persönlich zu wachsen und an sich zu arbeiten.
  • Sich selbst wahrnehmen
    An einem unserer Telefone sind Sie kein neutraler Zuhörer, sondern bringen Ihre eigenen Konflikte und Lösungsmöglichkeiten in das Gespräch mit ein. Das kann im Einzelfall sehr hilfreich, in anderen Fällen unangemessen sein. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich über Ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen im Klaren sind und bereit, Ihre Ängste, Zweifel und „blinde Flecken“ anzuschauen.
  • Teamfähig sein
    In der Ausbildungsgruppe ist es entscheidend, über sich selbst zu sprechen und kritisch anzuhören, wie die anderen der Gruppe Sie erleben. So können Sie persönlich wachsen, sich bewusst weiterentwickeln und lernen, mit den Hilfesuchenden umzugehen.
    Beratung bedeutet für uns nicht, den Anrufenden einen Rat zu erteilen, sondern sie als erwachsene Partner auf Augenhöhe ernst zu nehmen und mit ihnen gemeinsam Lösungen zu suchen. Um das zu lernen, geschieht die Ausbildung in festen Gruppen. Sich gegenseitig zu unterstützen und zu korrigieren, gemeinsam Wege zu erarbeiten, ist für die Beratung genauso wichtig, wie die allein verantwortete Einzelleistung.
  • Offen sein gegenüber religiösen Fragen
    Manche Menschen rufen an und wollen über Glaubensfragen sprechen. Als kirchliche TelefonSeelsorgerin oder TelefonSeelsorger brauchen Sie keiner Religion anzugehören. Sie sollten allerdings bereit sein, für sich selbst über diese Fragen nachzudenken und religiöse Vorstellungen, die von den Ihren abweichen, anzunehmen. Geistliche und spirituelle Elemente sind Teil der Ausbildung.
  • Schweigepflicht und Anonymität
    Sowohl während der Ausbildung als auch darüber hinaus verpflichten Sie sich zur Schweigepflicht und Einhaltung der eigenen Anonymität gegenüber Außenstehenden. Das bedeutet, dass Sie Ihrem Familien- und Freundeskreis nicht erzählen, dass Sie diese Ausbildung und Arbeit machen. Sie verpflichten sich dazu, sich nur Ihren engsten Angehörigen anzuvertrauen. Auf diese Weise bleibt Ihre Anonymität und die der Hilfesuchenden gewahrt.

Da die Ausbildung und die Mitarbeit eine zeitliche, psychische und persönliche Herausforderung darstellen kann, ist es wichtig sorgfältig zu prüfen, ob diese Anforderungen Ihrer Persönlichkeit und Ihren Lebensumständen entsprechen.

Als Hilfe zur eigenen Klärung können Sie den Fragebogen zur Ausbildung nutzen.

Ablauf und Dauer

Die Ausbildung umfasst knapp 1 Jahr und erfolgt in einer festen Gruppe von Frauen und Männern. Die feste Gruppe sorgt dafür, dass Sie von Beginn an in einem geschützten Rahmen gemeinsam lernen. Auf diese Weise bauen Sie Vertrauen zu der Gruppe auf und erfahren sie als Rückhalt.

Nach der einjährigen Ausbildung arbeiten Sie in den darauffolgenden 3 Jahren bei der Kirchlichen TelefonSeelsorge® mit. Die mindestens 3-jährige Mitarbeit ist eine Vertiefung und Festigung der im Ausbildungsjahr gesammelten Erfahrungen und ist daher ein verpflichtender Bestandteil der Ausbildung. In Supervisionen, Fortbildungen, selbstständigen Telefondiensten und kollegialer Hospitationen bauen Sie Ihre Gesprächsführung und Erfahrungen weiter aus.

Die Eintragung in den Dienstplan ist sehr flexibel und erfolgt nach ihren persönlichen Möglichkeiten. Auch eine langfristige Planung ist kein Problem. Für die selbstständigen Telefondienste nach dem erfolgreichen Abschluss der einjährigen Ausbildungszeit sind etwa 12 Stunden im Monat notwendig.

Ausbildungsjahr:

  • Teilnahme an 7 Ausbildungswochenenden von Freitag – Sonntag (Dienststellen Berlin , Cottbus, Frankfurt (Oder)) bzw. in Potsdam 8 Ausbildungswochenenden
    ( 3 von Freitag – Sonntag und 5 davon  Freitag/ Samstag)
  • Teilnahme an 10 thematischen Einheiten an Abenden oder Samstagen
  • mindestens 10 Hospitationen am Seelsorgetelefon

2. bis 4. Jahr:

  • selbstständige Telefondienste (mindestens 30 Dienste im Jahr, davon mindestens 6 Nachtdienste)
  • Teilnahme an Supervisionen und Fortbildungen
  • Absolvieren von kollegialen Hospitationen
  • Engagieren in der Gemeinschaft der TelefonSeelsorge (z.B. Teilnahme an Vollversammlungen)

Weitere Vorteile und Nutzen

  • Sie können aus mehr als 40 Fortbildungsthemen im Jahr auswählen, durch die Sie Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in speziellen Thematiken oder Persönlichkeitsbereichen stetig ausbauen
  • Regelmäßige Supervisionen, um Probleme zu schildern und Ihren eigenen Entwicklungsprozess zu reflektieren
  • Feste Integration in ein Team
  • Gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten geben Raum zum Austausch und aktivem Mitgestalten
  • Genuss der Vorteile einer Ehrenamtskarte von Berlin und Brandenburg, mit der Sie bei fast 200 Partnern in Berlin und Brandenburg Vergünstigungen erhalten, an exklusiven Führungen teilnehmen oder spezielle Angebote für bestimmte Zeiträume sowie Zutritt zu exklusiven Veranstaltungen bekommen. Partner sind unter anderem der Friedrichstadtpalast Berlin, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Galeria Kaufhof und viele weitere Unternehmen, Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomiebetriebe.