Kirchliche TelefonSeelsorge in Berlin und Brandenburg

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Die Kirchliche TelefonSeelsorge® Berlin

Die Kirchliche TelefonSeelsorge® Berlin wird zum großen Teil durch den ehrenamtlichen Dienst unserer 150 freiwilligen MitarbeiterInnen getragen.

Für die vollständige Organisation und Verwaltung sowie die Betreuung der Ausbildung und die Erstellung der komplexen Dienstpläne für die Ehrenamtlichen sind 2 festangestellte Mitarbeiter verantwortlich. Der Leiter der Kirchlichen TelefonSeelsorge® Berlin ist seit 1988 Uwe Müller.

Die Besonderheit unserer Berliner Dienststelle ist die enge interkulturelle und interrelegiöse Zusammenarbeit mit den verschiedenen Seelsorge-Stellen.

So entstand beispielweise im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen des „Muslimischen Seelsorge Telefon“ (MuTeS) im Jahr 2015 das „Flüchtlings Seelsorge Telefon“. Der Zugewinn an interkultureller Kompetenz ist hierbei für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen sehr wertvoll und sehr geschätzt. Ebenso verschränken sich in Teilen die Ausbildungs- und Fortbildungsangebote sämtlicher Projekte.

Im Jahr 2020 wurde kurzfristig das „Corona Seelsorge Telefon“ (CST) aus der Wiege gehoben. In den Jahren der Pandemie hat es vielen Menschen in Berlin bei den Sorgen und Nöten durch eigene Erkrankung oder der von Angehörigen geholfen (ca. 12.000 Gespräche).

Seit April 2022 ist „Die Hilfe-Hilfe“, das Seelsorgetelefon für Engagierte aktiv, ein Seelsorgeangebot für die vielen zivilgesellschaftlichen Helfer in der Ukraine-Flüchtlingshilfe. Auch dieses Projekt wurde kurzfristig als spontane Reaktion auf die gesellschaftliche Bedarfslage ins Leben gerufen.

Weiterhin hilft die gebündelte Erfahrung der Mitarbeiter:innen der Kirchlichen TelefonSeelsorge® Berlin derzeit auch beim Aufbau eines jüdischen SeelsorgeTelefons (Matan).

Das Telefon „DOWERIA“, ein russischsprachiges Seelsorgetelefon, ist ebenso im engen fachlichen Austausch mit der KTS Berlin wie das Kinder- und Jugendtelefon und das Elterntelefon.

Sämtliche Projekte werden mehrheitlich von den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der Kirchliche TelefonSeelsorge® Berlin geschultert; in den verschiedenen Stellen sind darüber hinaus viele weitere, speziell geschulte Ehrenamtliche tätig.

Gleichzeitig arbeitet die KTS Berlin in diesen Projekten im Netzwerk mit der Notfallseelsorge, dem Berliner Krisendienst und der Stadtmission Seite an Seite.

Geschichte

Der Ursprung der Kirchlichen Telefonseelsorge® in Berlin reicht zurück bis in die DDR. Am 1. November 1988 klingelte das erste Mal offiziell das Telefon bei der Kirchlichen TelefonSeelsorge® in Berlin-Mitte. Die erste Initiativgruppe hat sich bereits im Jahr 1986 zusammengesetzt. Sie hatte sich mit dem Gedanken gegründet, Menschen in Not einen Ansprechpartner zu geben.

Als wir 1986 die Gedanken für eine TelefonSeelsorge® im damaligen Ostteil der Stadt entwickelten, ließen wir uns von dem Gedanken leiten, dass zwischen abends 18.00 Uhr und morgens 6.00 Uhr kein Ansprechpartner für Menschen in Not und Krisensituationen vorhanden war.

Unser Ziel war die Einrichtung eines ersten Anlaufpunktes, wo die Menschen einen Ansprechpartner finden, mit dem sie anonym und vertraulich über ihre Probleme reden können, um dann eventuell an eine spezielle Beratungsstelle vermittelt zu werden.

Gegenüber der Einrichtung einer TelefonSeelsorge® in kirchlicher Trägerschaft gab es erhebliche Ängste und Befürchtungen von staatlicher Seite. Es wurde nichts unversucht gelassen, den Aufbau einer TelefonSeelsorge® zu verhindern.

Ein wichtiges Anliegen der Mitarbeiter an der Basis war, dass die TelefonSeelsorge® auf breiter ökumenischer Ebene getragen werden kann. Diesem sind die leitenden Gremien auch gefolgt, so dass sich aus der anfänglichen Initiativgruppe im Januar 1988 ein ökumenisches Kuratorium zusammensetzte, bestehend aus folgenden Trägern: Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg, Caritasverband, Bischöfliches Ordinariat, Evangelisches Konsistorium, Bund der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden (damals noch Vereinigung Ost).

Mit einem Team von 26 ehrenamtlich Mitarbeitenden begannen der Aufbau und die ersten Ausbildungskurse. Durch großes Glück und Vertrauen in die Sache, fanden sich leerstehende kirchliche Räume mit einem Diensttelefon, die wir übernehmen konnten.

Am 1. November 1988 um 18.01 klingelte das erste Mal offiziell das Telefon bei der Kirchlichen TelefonSeelsorge® Berlin-Mitte. Natürlich haben die Sicherheitsbehörden der DDR die TelefonSeelsorge® in den ersten Monaten nicht nur beobachtet, sondern auch „belauscht“. Jeden Abend kurz nach 18.00 Uhr gab es einen Anruf, bei dem sich niemand meldete, und es war zu vermuten, dass ein Tonbandgerät eingeschaltet wurde. Dies war eines der schwierigsten Themen für uns, denn wir wollten den Anrufern ja Anonymität zusichern. So mussten wir in vielen Gesprächen darauf hinweisen. Oft war die Telefonleitung die ganze Nacht gestört.

Nach der Wende ging es Dank unserer Partner in den alten Bundesländern, die von Anfang an den Aufbau der Stelle in Ostberlin begleitet haben, für die Kirchliche TelefonSeelsorge® Berlin-Mitte ohne Unterbrechung weiter. So wurden von Beginn an Strukturen nach westlichen Standards geschaffen und nach westlichen Ausbildungskonzepten und den gültigen Leit- und Richtlinien, den internationalen Normen gearbeitet.

1989 konnten wir den 24-Stunden-Dienst aufnehmen, verbunden mit dem Umzug in erste eigene Räume mit Übernachtungsmöglichkeit für die Ablösung im Nachtdienst. Seit Dezember 1991 sind wir der bundeseinheitlichen Sonderrufnummer 111 02 angeschlossen, die aus dem Zeittakt befreit ist.

Seit Juli 1997 kann man von jedem Telefon in ganz Deutschland kostenlos die TelefonSeelsorge® erreichen. Unter den kostenfreien Rufnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 ist nun die TelefonSeelsorge® erreichbar. Die Deutsche Telekom AG übernimmt die Gebühren der Anrufenden.
Die Zahl der Anruferinnen und Anrufer hat sich seit Beginn verfünffacht. Dies zeigt eine recht dramatische Entwicklung, weist aber auch auf die dringende Notwendigkeit unserer Arbeit hin.

Heute sind mehr als 150 ehrenamtlich Mitarbeitende beschäftigt, die täglich, zeitweise an zwei Telefonen, Dienst für die Menschen in dieser Stadt tun.